Selbst die berühmtesten Forscher fingen einmal klein an. Ein Experimentierkasten ist ein wunderbares Mittel, um Kindern Naturgesetze auf altersgerechte Weise näherzubringen. Spielerisch entdecken sie die Welt um sich herum und selbst komplexere Sachverhalte werden durch spannende Experimente greifbar. Auch für Erwachsene kann das Vertiefen in spannende Experimente sowohl lehrreich wie auch ein tolles Hobby sein. Wie entstehen Wolken? Warum gehen Schiffe nicht unter? Wieso geht das Licht an, wenn wir auf den Schalter drücken? Experimentierkästen zu verschiedensten Themen bieten Antworten auf diese und noch viele weitere Fragen. Welche verschiedenen Produkte es gibt und auf welche Kriterien Sie beim Kauf achten sollten, erfahren Sie hier.
Direkt zu den beliebtesten SetsThemen für jeden Geschmack
Die Themenvielfalt von Experimentierkästen ist fast so divers wie unsere Welt. So gibt es für jeden jungen Forscher das richtige Set. Während einige Produkte nur ein spezielles Thema behandeln, sind andere umfangreicher und decken verschiedene Interessen ab. Daneben finden Sie Spezialsets mit denen Sie beispielsweise Flummis oder Schleim selber machen können.
- Elektronik: Sets zum Thema Elektro sind auch bei älteren Kindern beliebt. Durch den Zusammenbau von Stromkreisen, Schaltern und kleinen Alarmanlagen erlernen sie ein Verständnis für Strom, Energie und Magnetismus. Ob im Auto, in Haushaltsgeräten oder im Computer – Strom ist allgegenwärtig und Kenntnisse in diesem Bereich können für das spätere Leben sehr hilfreich sein. Für die ganz Kleinen sind diese Kästen eher nicht geeignet.
- Chemie: Bunte Rauchwolken, zischende Flüssigkeiten und lustige Stinkbomben – ein Chemiekasten verspricht jede Menge Spaß. Die jungen Chemielaboranten sind begeistert von den farbenfrohen und gut sichtbaren Resultaten und lieben es, die wildesten Experimente auszuprobieren. Dabei lernen sie mit allen Sinnen einfache chemische Zusammenhänge zu verstehen.
- Kristalle: Diese Sets sind bei Jungen und Mädchen gleichermaßen beliebt. Viele Kids entwickeln eine Sammelleidenschaft für Steine. Mit den Kristall-Sets erfahren sie, wie funkelnde Salzkristalle entstehen und können diese ganz einfach selber züchten.
- Technik: Technikkästen laden meist zum Zusammenbauen ein, beispielsweise von Robotern, Flugzeugen und Autos. Dabei bietet der Handel viele Sets für die Kleinen, die auch ohne Lesekenntnisse auskommen.
- Pflanzen und Natur: Wie entsteht aus einem winzigen Samen eine neue Pflanze? Woher kommt unser Obst und Gemüse? Diese Fragen können sich Ihre Sprösslinge mit einem Pflanzen-Experimentierkasten oder einer Biosphäre selbst beantworten.
- Mikroskop: Ebenfalls ideal für Naturforscher: ein Kinder-Mikroskop mit guter Optik, das es ermöglicht, kleinste Strukturen wie Zellen, Kieselalgen oder Schmetterlingsschuppen sichtbar zu machen. Beim Kauf gilt es auf den Vergrößerungsfaktor zu achten. Eine 400- bis 600-fache Vergrößerung ist vollkommen ausreichend. Wichtig ist ebenso die Stabilität, damit sich der Objekttisch fein justieren lässt.
- Informatik: Der Inhalt von Informatik-Sets deckt sich teilweise mit dem der Technik-Kästen. Auf spielerische Weise lernen die Kleinen zu programmieren und wenden diese Kenntnisse beispielsweise an einem selbst gebauten Roboter an.
Neben diesen bekannten Themen finden sich aber auch viele spezielle Sets wie Windkraft, Lippenstifte, Weltraum, Parfüm, Urzeitkrebse und vieles mehr.
Welche pädagogischen Vorteile bieten Experimentierkästen?
Kinder lernen am besten im Spiel. Sie haben einen natürlichen Entdeckerdrang und ergründen ihre Welt auf spielerische Art. Experimentierkästen setzen genau dort an. Sie regen die Kleinen dazu an, Sachverhalte zu hinterfragen. Die Sets sind thematisch gut durchdacht und orientieren sich sowohl am Entwicklungsstand der jeweiligen Altersklassen als auch am Lehrplan. Was passiert, wenn ein Vulkan ausbricht? Wieso vergrößert eine Lupe? Was ist Magnetismus? Es gibt Experimentierkästen zu unterschiedlichsten Themen. Dabei geben sie die Lösungen nicht einfach vor, sondern Ihr Nachwuchs erarbeitet sich die Antworten durch aktives Ausprobieren und spannende Versuche. Auf diese Weise kommt es nicht zu einem reinen Auswendiglernen der Fakten. Die kleinen Forscher lernen Zusammenhänge zu verstehen. Der Lerninhalt wird wortwörtlich begreifbar. Somit finden Kids leichter Zugang zu komplexen Themen und Naturwissenschaften erwachen zum Leben. Zudem wird eigenständiges Lernen gestärkt. Da sich viele Sets, vor allem jene für Grundschulkinder, an den Lehrplänen orientieren, stellen sie eine fantastische Möglichkeit dar, das im Unterricht Gelernte zu Hause in der Praxis zu verfestigen.
Neben dem Faktor Bildung fördern Experimentierkästen auch die Soft Skills. Bei vielen Versuchen muss sehr genau vorgegangen werden, damit sie gelingen. Gleichzeitig ist häufig Geduld nötig. Diese Fähigkeiten sind für das spätere Leben von großer Bedeutung.
Ein wichtiger Pluspunkt von Experimentierkästen ist zudem die Begeisterung von Mädchen für die Naturwissenschaften. Leider gilt dieses Berufsfeld weitestgehend immer noch als männliche Domäne. Experimentierkästen sind eine tolle Chance, Mädchen von klein auf für dieses spannende Feld zu begeistern. Bei all den Vorteilen, die die Forschersets bieten, vergessen Sie aber eines nicht: Der Spaß sollte immer im Vordergrund stehen. Achten Sie darum bei der Auswahl des Kastens auf die Interessen Ihres Kindes.
Direkt zu den beliebtesten SetsDie bekanntesten Anbieter von Experimentierkästen
- Kosmos: Von Anfang an war der Franckh-Kosmos Verlag einer der führenden Anbieter von Experimentierkästen und brachte bereits 1922 das erste Set auf den Markt. Generationen von Kindern und Jugendlichen entdeckten schon ihre Leidenschaft für Naturwissenschaften mit den Kästen von Kosmos. Heute bietet der Marktführer aus Stuttgart das umfangreichste Sortiment. Dieses umfasst Klassiker aus den Bereichen Elektronik und Chemie, aber ebenso Einblicke in die Wind- und Solarenergie. Hier werden Sie für jedes Thema und jede Altersgruppe fündig. Entdecke Kosmos.
- Ravensburger: Neben seinen beliebten Puzzles und Brettspielen stellt Ravensburger auch Experimentierkästen her. Die Auswahl ist aktuell etwas geringer als die vom Franckh-Kosmos Verlag, doch überzeugt die Marke durch ihre hohe Qualität und die Produktion in Deutschland. Die ScienceX-Kästen laden dazu ein, in die Welt der Dinosaurier einzutauchen, eine Mini-Alarmanlage für die Schublade zu bauen und verschiedenste Naturphänomene zu erforschen. Entdecke Ravensburger.
- Clementoni: Eine große Vielfalt an Experimentierkästen sind ebenso von Clementoni erhältlich. Die Marke ist bekannt aus der Fernsehserie Galileo, was für viele Nachwuchsforscher ein zusätzlicher Anreiz sein kann. Die Auswahl ist ebenfalls begrenzter als die vom Franckh-Kosmos Verlag, doch finden Sie bei Clementoni einige ausgefallene Sets wie etwa das Herstellen von Parfüms und Lippenstift oder ein lustiges Schleimlabor.
- Franzis: Für Grundschulkinder ab acht Jahren und Jugendliche hat Franzis gut durchdachte Lernpakete im Angebot. Der Fachverlag ist auf den Bereich Elektronik spezialisiert und regt junge Forscher zum Bau von Robotern an. Ebenfalls im Sortiment: Sets mit digitalem Mikroskop, einer Wetterstation oder zum Thema erneuerbare Energien.
- Bresser: Die Marke Bresser ist vor allem für ihre hochwertigen optischen Produkte bekannt, wie etwa Ferngläser, Teleskope und Fotoequipment. Doch auch für die Kleinen hat Bresser einiges zu bieten. Empfehlenswert sind die Kinder-Mikroskope und Experimentiersets zum Thema Elektronik, Medizin und Beauty. Manche der Produkte werden in Kooperation mit National Geographic angeboten.
Darüber hinaus finden Sie noch diverse weitere Anbieter, die ebenfalls lehrreiche Experimentierkästen zu bieten haben. Hierzu zählen unter anderem Buki France, SES Creative, Da Vinci und der Bassermann Verlag.
Für welches Alter eignen sich Experimentierkästen?
Ein Experimentierkasten ist ab einem Alter von etwa vier bis fünf Jahren sinnvoll. Mit vier Jahren beginnen kleine Erdenbürger ihre Welt zu hinterfragen. Eltern können sicher ein Lied davon singen. „Wieso, warum, woher, wann, wie?“ – die kleinen Entdecker geben sich nun nicht mehr nur mit dem Offensichtlichen zufrieden, sondern wollen verstärkt die Hintergründe verstehen. In den folgenden Lebensjahren entwickeln sie mehr und mehr ein Bewusstsein für logische Zusammenhänge – die perfekte Zeit also, um selbst Experimente durchzuführen. Gleichzeitig verbessern sich die Fingerfertigkeiten und Ihre Sprösslinge können auch kleine Teile gut handhaben.
Experimentierkästen für Kindergarten- und Vorschulkinder zwischen vier und sieben Jahren sind eher allgemein gehalten und bieten meist einen breiten Durchschnitt aus den Themengebieten Biologie, Technik, Chemie und Physik auf einem einfachen Level. Ältere Grundschulkinder ab etwa acht Jahren haben schon Vorlieben entwickelt und wünschen sich oft einen Experimentierkasten zu einem ganz bestimmten Thema. Besonders wertvoll sind Sets, die sich am Lehrplan orientieren und somit den Schulstoff veranschaulichen. Einige wenige Kästen richten sich an Jugendliche und Erwachsene. Häufig behandeln diese Themen aus dem Gebiet Elektrotechnik, wie etwa den Bau von Robotern.
Wie viel kosten Experimentierkästen?
Der Handel bietet Experimentierkästen in verschiedenen Preisklassen. Zentraler Faktor für den Preis ist hierbei der Umfang des Produkts. Günstig sind Sets für Einsteiger, bzw. für kleine Forscher, die in den Kindergarten gehen. Diese kosten im Schnitt zwischen 10 und 20 Euro. In diesem Preisrahmen bewegen sich auch Kästen zum Züchten von Pflanzen oder Kristallen. Für umfangreiche Entdeckerkästen wie etwa Chemielabore müssen Sie mit Anschaffungskosten von 20 bis 60 Euro rechnen. Je mehr Materialien enthalten sind, desto teurer. Dabei gehören Experimentierkästen zum Thema Technik und Elektronik für größere Forscher (beispielsweise Sets zum Roboterbauen) zu den teuersten Produkten. Wer für seine Enkel ein kleines Geschenk sucht, kann auf ein Mitbringset zurückgreifen. Diese sind für rund 10 Euro erhältlich und haben einen begrenzten Umfang. In der Regel behandeln sie nur ein bestimmtes Thema wie etwa Experimente für die Badewanne, Kristallseife gießen, Urzeitkrebse züchten oder Spielspaß mit Magneten. Bei den oben genannten Anbietern Kosmos, Clementoni, Ravensburger, Bresser und Franzis können Sie sich sicher sein, dass die Qualität stimmt. Auch viele weitere Marken versprechen ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Vorsicht geboten ist bei Billigsets aus Asien. Diese bieten oft kein pädagogisches Konzept und es kann sein, dass die Anleitung unzureichend ist.
Worauf gilt es beim Kauf zu achten?
Bei der Fülle verschiedener Experimentierkästen auf dem Markt ist es nicht einfach, sich für einen zu entscheiden. Folgende Kriterien helfen Ihnen bei der Kaufentscheidung:
1. Das Alter des Kindes: Damit Ihr Sprössling Spaß und Erfolgserlebnisse mit dem Set hat, ist es wichtig, ein Produkt der richtigen Altersklasse zu wählen. Ist Ihr Kind zu jung, kann es zu Frustration kommen, falls die Versuche nicht gelingen. Ist es schon zu alt, langweilt es sich womöglich. In der Regel können Sie sich auf die angegebenen Altersempfehlungen verlassen. Darüber hinaus lohnt es sich, Kundenbewertungen zu lesen.
2. Ein Thema wählen: Bei kleinen Entdeckern sind Kästen sinnvoll, die gleich mehrere Themen abdecken. Größere Forscher haben schon eigene Interessen und Vorlieben entwickelt, weshalb sich ein Set lohnt, das auf einen Wissensbereich detaillierter eingeht. Achten Sie darauf, was Ihr Kind gerne mag und machen Sie ihm mit dem Experimentierkasten eine Freude.
3. Der Umfang des Zubehörs und die Anzahl der Experimente: Während kleine Sets nur einige wenige Versuche umfassen, können mit einem großen Kasten 50 oder mehr spannende Experimente durchgeführt werden. Dabei ist die Anzahl der Experimente allerdings nicht alleine ausschlaggebend. So kann ein Kasten auch nur eine kleine Zahl an Versuchen enthalten, diese sind aber so aufwändig, dass sie Ihr Kind stundenlang unterhalten. Wenn Sie sich noch nicht sicher sind, ob ein Experimentierkasten für Ihren Sprössling das Richtige ist, können Sie zunächst ein kleines Set kaufen, bevor Sie in ein hochpreisiges Produkt investieren.
4. Die Qualität der Anleitung: Ein Experimentierkasten kann noch so toll sein, wenn die Anleitung nicht ausreichend oder unverständlich ist, geht der Spaß schnell verloren. Vor dem Kauf ist es schwierig, diese einzusehen. Es empfiehlt sich darum, die Kundenbewertungen zurate zu ziehen. Die Anleitung sollte altersgerecht sein und nicht nur die einzelnen Schritte vorgeben, sondern auch hilfreiche Hintergrundinformationen zu den Versuchen liefern. Dadurch steigern sich der Spielspaß und Lernerfolg.
5. CE-Zeichen: Vor allem bei Produkten, die mit Strom oder Chemikalien arbeiten, ist Sicherheit wichtig. Eine CE-Kennzeichnung garantiert Ihnen, dass der Experimentierkasten nach den in der EU geltenden Richtlinien hergestellt wurde. Bei den oben genannten Anbietern ist dies der Fall.
Die Produkte sind darauf ausgelegt, dass Ihre Kinder sie größtenteils alleine verwenden können. Es schadet jedoch nicht, ein wachsames Auge darauf zu haben. Vor allem kleine Kinder benötigen meist Hilfe beim Versuchsaufbau. Darüber hinaus macht es auch uns Großen viel Spaß, in die Welt der Wissenschaft einzutauchen, und gemeinsam mit unseren Kids faszinierende Naturphänomene auf spielerische Weise zu erforschen.
Direkt zu den beliebtesten SetsSeit Generationen ein Hit – die Geschichte der Experimentierkästen
Experimentierkästen sind bei Weitem kein neuartiger Modetrend. Schon um das Jahr 1900 waren sie in Deutschland und auch anderen Ländern wie etwa England weit verbreitet. Die Geschichte chemischer Experimentierkästen geht sogar noch weiter zurück. So wurden transportable Miniaturlaboratorien bereits im 18. Jahrhundert verwendet. Ende des 19. Jahrhunderts galt der Besitz eines physikalischen oder chemischen Kabinetts als Bildungsideal der oberen Gesellschaftsschicht. Die Kästen versprachen faszinierende Einblicke in die Welt der Wissenschaft. Zudem förderten sie bürgerliche Tugenden wie Ordnung und Geduld. Im Laufe des 19. Jahrhunderts gewann der naturwissenschaftliche Schulunterricht an Bedeutung und gestaltete sich zunehmend praktischer. Dies führte dazu, dass spezielle Experimentiersets für allgemeinbildende Schulen produziert wurden. Gleichzeitig regte man die Schüler zum Selbstlernen zu Hause an.
In den 1920er Jahren kamen erstmals Experimentierkästen der Franckh’sche Verlagshandlung, W. Keller & Co. (heute: Franckh-Kosmos Verlag) auf den Markt. Wichtige Modelle waren der Experimentierkasten Elektrotechnik (1922) und der Radiomann (1934). Auch Sets zum Bau einer Kamera oder eines Fernrohrs wurden entwickelt. Der Markt boomte vor allem in den 70er/80er-Jahren. Seit den 2000er-Jahren scheint der Absatz etwas abzuflachen, doch noch immer sind zahlreiche fantastische Experimentierkästen erhältlich. Im Trend: kleinere Sets zu einem bestimmten Thema. Diese eignen sich prima als Mitbringsel und bestechen mit ihrem günstigen Preis. Dabei richtet sich der Markt vor allem an das Alterssegment Vor- und Grundschule. Für diese sind sogar Adventskalender im Angebot. Doch auch für Jugendliche und Erwachsene gibt es einige spannende Sets.